Bartholomäus war einer der zwölf Jünger Jesu, er wird nur in den Listen der Jünger erwähnt. Seit dem 9. Jahrhundert wird er im Osten, seit dem 11. Jahrhundert im Westen von vielen Bibelinterpreten mit Nathanael identifiziert. Er wurde demnach aus dem Kreise der Jünger Johannes‘ des Täufers am Jordan von Philippus unter seinem israelitischen Namen Nathanael von Kana zu Jesus geführt; dieser erkannte ihn als Mann in dem kein Trug ist und der schon einen hohen Grad geistlicher Weisheit erreicht hat.
Nach Pfingsten verkündete Bartholomäus der Überlieferung nach den Glauben in Persien. Legenden weisen ihm auch die Verbreitung des Evangeliums in Ägypten und Armenien zu, er heilte Kranke und Besessene. In Armenien sei er um das Jahr 51 durch Enthauptung hingerichtet worden. Andere Legenden erzählen, der heidnische König Polymos von Armenien habe ihm bei lebendigem Leib die Haut abziehen lassen.
Kaiser Otto II. und seine Gemahlin Theophanu brachte angebliche im Jahr 983 Bartholomäus-Gebeine von Benevent nach Rom, die in der Kirche San Bartolomäo al’isola -auf der Tiberinsel- verwahrt sein sollen. Gesichert ist dies nicht.
1238 kam die Hirnschale des Heiligen durch Kaiser Friedrich II. in den Kaiserdom von Frankfurt, der von da ab nach ihm benannt war.
Die Verehrung von Bartholomäus verbreitete sich erst im 10. Jahrhundert und nahm dann rasch zu, vor allem in Ostdeutschland, in Böhmen und in Mähren. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an trägt Bartholomäus in den Darstellungen das Messer, die abgezogene Haut findet sich als feststehendes Attribut erst in den zahlreichen Darstellungen späterer Zeit.