Sehr rar sind die Aufzeichnungen über das Leben des Heiligen Benedikt. Als die wichtigste und wohl einzige Quelle gelten die „Dialoge“ von Papst Gregor dem Großen.
Benedikt bedeutet „der Gesegnete“.
Er wurde mit seiner Zwillingsschwester Scholastika um 480 in Nursia im italienischen Umbrien als Sohn einer vornehmen Familie geboren. Nach seinem Studium in Rom schloss sich Benedikt einer Asketengemeinschaft an. Bald darauf zog es ihn jedoch in eine unbewohnte Gegend in Subiaco. Dort lebte er drei Jahre lang einsam in einer Höhle. „Soli Deo placere cupiens“ (Ich wünsche nur Gott zu gefallen) war sein Leitspruch. Sein Leben als Einsiedler machte die Menschen neugierig. Mönche aus der Umgebung kamen und baten ihn, ihr Lehrmeister und Abt zu werden. Als die Mönche jedoch mit seinen Regeln nicht einverstanden waren, wollten sie Benedikt vergiften. Den Erzählungen zufolge entwich das Gift als Schlange aus dem ihm gereichten Kelch.
Benedikt verließ die Gemeinschaft und sammelte erneut Mönche um sich, die unter seiner Leitung in zwölf Klöstern lebten. Wiederum sollte er durch vergiftetes Brot getötet werden, aber ein Rabe trug es fort. Gemeinsam mit einigen Mönchen zog er auf den Berg Monte Cassino. Dort verfasste er um 540 die berühmte Regula Benedicti mit dem Wahlspruch „ora et labora“, bete und arbeite. Sie gilt bis heute nicht nur als Grundlage für alle Klöster des Benediktinerordens, sondern für das gesamte Mönchtum. Benedikt stellt das Leben in der Gemeinschaft und körperliche Arbeit in den Mittelpunkt und sieht die Verbindung von Meditation und aktivem Schaffen als das Ideal.
Der Überlieferung nach starb der Ordensgründer am 21. März 547 auf dem Monte Cassino stehend mit erhobenen Armen. Seine Brüder sahen, wie er von Engeln auf lichterfüllter Straße gen Himmeln getragen wurde. Der 11. Juli gilt als sein Gedenktag, zudem wird sein Todestag, der 21. März in den benediktinischen Klöstern besonders gefeiert. Papst Johannes Paul II. ernannte den Vater des abendländischen Mönchtums zu einem der „Schutzpatrone Europas“