Matthäus war Steuereintreiber in Kafarnaum, galt also als Kollaborateur der römischen Besatzer, und beherrschte sowohl Hebräisch als auch Griechisch sowie eine Schnellschrift. Jesus berief ihn vom Zolltisch weg in seine Nachfolge (Mt 9,9). Er taucht als Matthäus oder Levi in allen Apostellisten auf und verfasste laut Bischof Papias von Hierapolis (gestorben 135) sein Evangelium in hebräischer Sprache.
Nach 42 verließ er Jerusalem und zog über das Land der Parther bis nach Persien. Clemens von Alexandrien (gestorben 215) überliefert seinen natürlichen Tod, während spätere Legenden sein Martyrium durch Erdolchen, Steinigen, Verbrennen oder Enthaupten berichten.
Im 10. Jahrhundert tauchten seine Gebeine in Paestum auf und wurden in die 1085 eingeweihte Kathedrale S. Matteo von Salerno gebracht, die in der Folge zu einem wichtigen Wallfahrtsort wurde.
Die Redewendung „Matthäi am Letzten“ bezeichnet ein letztmögliches Datum und bezieht sich ursprünglich auf den Schluss des Matthäusevangeliums „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“, hat sich wegen Matthäus’ Beruf als Steuereintreiber auch auf eine Geldnot hin verschoben.
Die Vorgängerkapelle der heutigen Andreaskirche in Köln war seit dem 4. Jh. dem Hl. Matthäus geweiht („St. Matthäus in fossa“ – im Stadtgraben). Heute ist der heilige Matthäus Con-Patron der Kirche.