Chronologisch steht das Fest Mariä Geburt in engem Zusammenhang mit dem Fest Empfängnis der heiligen Anna, das in der Ostkirche seit dem 5. Jahrhundert am 9. September gefeiert wird, sowie dem Hochfest Mariä Erwählung am 8. Dezember.
Das Fest selbst geht vermutlich auf das Weihefest der Kirche der heiligen Anna in Jerusalem im 5. Jahrhundert zurück, wo das Geburtshaus Marias gestanden haben soll. Ab dem 7. Jahrhundert ist die Feier von Maria Geburt auch in der Westkirche bezeugt und wurde von Papst Sergius I. (687–701) mit einer eigenen Prozession bedacht.
Laut der Legende aus dem Protoevangelium des Jakobus war es den Eltern von Maria, Anna und Joachim, lange Zeit nicht vergönnt, Kinder zu bekommen. Deshalb wollte Joachim dem Herrn im Tempel ein Opfer darbringen. Doch seine Kinderlosigkeit stellte damals in der jüdischen Gesellschaft eine so große Schande dar, dass er am Tempel abgewiesen wurde. Verzweifelt und traurig zog er sich zurück und klagte Gott sein Schicksal. Da erschien Joachim und Anna ein Engel, der dem alten Ehepaar eine Tochter »voll der Gnade« versprach. Und so soll Anna Maria empfangen haben, die ohne Sünde war und Mutter Gottes werden sollte.